Rolf Lehmann erhält Bundesverdienstkreuz

Bürgermeister: „Ibbenbürener Veteranenrallye ist ihr Baby“

Bundespräsident Christian Wulff hat den langjährigen Vorsitzenden des Automobilclubs Ibbenbüren e.V. im ADAC, Rolf Lehmann, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Das Staatsoberhaupt würdigt damit das Engagement des 70-Jährigen in zahlreichen Ehrenämtern, darunter die mehr als 15-jährige Leitung der Int. Ibbenbürener Motorrad-Veteranen-Rallye. Sie wurde unter Lehmanns Führung zur größten Veranstaltung ihrer Art in Europa und begründete den Ruf Ibbenbürens als Oldtimerstadt.

Gisela Köster als stellvertretende Landrätin des Kreises Steinfurt überreichte im Ibbenbürener Rathaus im Beisein von Bürgermeister Heinz Steingröver, dem gesamten Vorstand des ADAC Westfalen, Vertretern der Ratsfraktionen sowie Vorstandsmitgliedern des AMC die Ordensinsignien. Die Einschätzung Kaiser Wilhelms: „Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd!“ habe sich als vollkommen daneben erwiesen. Heute werde das Auto vielfältig genutzt: zum Einkaufen, zur Fahrt zur Arbeit und in den Urlaub, für Freizeitaktivitäten. „Und dann gibt es Menschen, die ihre Freizeit ausschließlich dem Vehikel auf zwei, drei oder vier Rädern widmen“, stellte Köster fest, „einer dieser Menschen, die sprichwörtlich Benzin im Blut haben, ist Rolf Lehmann.“

Die Leidenschaft für motorbetriebene Fortbewegungsmittel habe Lehmann ab 1971 verschiedene Funktionen in „seinem“ AMC eingebracht. Zunächst als Sportleiter, dann als 2. Vorsitzender und ab 1990 bis 2011 als Vorsitzender. Für sein „unglaubliches Engagement und die maßgebliche Prägung des Vereins“ sei er auf einstimmigen Beschluss der Mitgliederversammlung im März zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden. Im Mittelpunkt der Aktivitäten hätten dabei zwei Veranstaltungen gestanden, die inzwischen deutschlandweit, ja sogar europaweit einen ausgezeichneten Ruf genießen: Die Veteranenrallye und das ebenfalls jährlich stattfindende Schnauferl-Treffen.

„Die bundesweite Übertragung und das anschließende positive Echo in den überregionalen Medien und der Fachpresse brachten Ibbenbüren den Ruf einer Oldtimerstadt ein“, resümierte Köster. Dieser gute Ruf habe dazu geführt, dass 2006 zum zweiten Mal nach 1993 das Internationale Bugatti-Treffen unter der Federführung des Automobilclubs Ibbenbüren stattfand.

Doch das Engagement Lehmanns beschränkte sich nicht auf den AMC. Seit 1996 ist er als stellvertretender Vorsitzender des ADAC Westfalen tätig. „Ein besonderes Anliegen war ihm stets, dass alle Orts- und die 18 Regionalclubs die gleiche finanzielle Unterstützung erhalten“, so Köster. „Nur so können an der Basis die Arbeitsbereiche Jugendarbeit, Verkehrserziehung, Fahrzeugkunde sowie Motorsport und Touristik ermöglicht und wahrgenommen werden.“ Für die Vorstandsarbeit im ADAC Westfalen war Lehmann bereits 2003 mit der Goldenen Ehrennadel des ADAC Westfalen ausgezeichnet worden. Der AMC erhielt 2004 den Marketingpreis des Stadtmarketing Ibbenbüren.

Seit jeher lagen Rolf Lehmann Motorsportveranstaltungen besonders am Herzen. „So ist es nicht verwunderlich“, wandte sich Köster dem neuen Verdienstkreuzträger zu, „dass Sie in den Jahren 1973 bis 2002, also fast 30 Jahre, auch als Sportkommissar bei der obersten nationalen Sportbehörde des Automobilclubs (ONS) bzw. später für den Deutschen Motorsportbund (DMSB) aktiv waren.“

Bürgermeister Heinz Steingröver betonte die besondere Rolle von Rolf Lehmann: „Sie sind für mich immer „der ADAC“ gewesen.“ Ehrenamt bringe Leben in die Stadt und das mache sie liebenswert. Die Veteranenrallye sei ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Stadt, stellte Steingröver heraus. „Und die Veteranenrallye – das ist Ihr Baby“. Es sei beim Gleichmäßigkeitslauf während der Rallye faszinierend, das es Leute gibt, die genau wissen, wie lange eine Stadionrunde dauern dürfe. Der Bürgermeister wünschte dem Geehrten, dass er noch lange an seinem Hobby weiterarbeiten könnte.

Nach kurzen Grußworten des Vorsitzenden des ADAC Westfalen, Klaus-Peter Reimer, bedankte sich Rolf Lehmann „für die freundlichen Übertreibungen“. Sein Verdienst sei es gewesen, „andere zu kennen und auszusuchen, die vieles besser können als ich selbst“, erklärte er bescheiden. „Ehrenamt muss man sich leisten können“, zitierte Lehmann mit Blick auf finanzielle und planerische Unabhängigkeit seinen Vorstandskollegen Dr. h.c. Ulrich Krumme und ergänzte, „zusätzlich braucht man eine Familie und Mitstreiter, die einem den nötigen Rückhalt geben“. An die Gäste bei der Ordensverleihung gerichtet sagte er: „Ich danke Ihnen allen. Sie haben einen großen Anteil an der heutigen Verleihung“.
Rolf Lehmann (2.v.r.) ist jetzt Träger des Bundesverdienstkreuzes. Mit ihm freuen sich (v.l.) Wolf-Otto Weitekamp, Vorsitzender des ADAC Ostwestfalen-Lippe, Klaus-Peter Reimer. Vorsitzender des ADAC Westfalen, die stellvertretende Landrätin des Kreises Steinfurt Gisela Köster, Lehmanns Ehefrau Ortrud und Ibbenbürens Bürgermeister Heinz Steingröver.   Foto: Gregor Mausolf/AMC Ibbenbüren