Schmuckstück

aus der Scheune

Niederländer gewinnt 27. Ibbenbürener Motorrad-Veteranen-Rallye

Es gibt sie noch: Die Funde von uralten Motorrädern in  irgendwelchen Scheunen. Und wenn sie die richtigen finden, werden wieder tolle Schmuckstücke daraus. Knapp 400 dieser Zeugnisse aus den Kindertagen der Motorisierung konnten am Pfingstwochenende beim 27. Internationalen Ibbenbürener Motorrad-Veteranen-Treffen in Aktion gestaunt werden.

Zum Beispiel die Universelle Z III R von Peter Potz aus Zeithain bei Dresden (Foto). 2002 wird er auf das Dreirad in der Scheune eines Bekannten aufmerksam. Ein Klumpen braunes Blech, der Kastenaufbau längst zu großen Teilen verrottet. Zum Glück gibt es im Verkehrsmuseum ein altes Foto. So also hatte die Universelle einmal ausgesehen... Und so sieht sie heute auch wieder aus – nach monatelanger Arbeit von Peter Potz. Eines von zwei Exemplaren weltweit. Das andere steht im Deutschen Postmuseum in Frankfurt.

 

Peter Potz aus Zeithain war zum ersten Mal in Ibbenbüren und brachte seine wunderschön restaurierte Universelle Z III R mit.

Das sind die Geschichten, die den Reiz des „größten rollenden Zweiradmuseums der Welt“ ausmachen. Beim Gang durchs Fahrerlager hört man sie an jeder Ecke. Geschichten, jede anders, jede toll. Sie könnten Bücher füllen.

Alles rollt. Weckt Begeisterung. Bei den Männern und Frauen auf ihren knatternden Kisten sowieso aber auch bei den ungezählten Zuschauern am Straßenrand der Ausfahrten am Samstag nach Hörstel und am Sonntag zum Alfsee. Da werden die Campingstühle herausgeholt, die Kiste Bier ebenfalls. Tribünenplätze in der ersten Reihe. Eine tolle Kulisse für die Fahrer und auch das Wetter spielt hervorragend mit.

Keine Rallye ohne Wettbewerb, und so müssen sich die Männer und Frauen unterwegs zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen stellen. Es gilt, die nicht bekannte Strecke – einmal 10,2 Kilometer, dann 13,8 Kilometer lang – möglichst exakt mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit zu durchfahren. Die Tachos werden dabei (soweit überhaupt vorhanden) abgeklebt. Bester ist der Niederländer Pascal Lenting auf Humber Tourer R. Ganze 3,85 Sekunden weicht er insgesamt vom Ideal ab – auf der zweiten Prüfung gerade mal 8 Hunderstel Sekunden. Siegfried Bez aus Osnabrück trifft mit seiner Standard B5 zwischen Gravenhorst und Steinbeck sogar die Idealzeit. Auf die Hunderstel Sekunde genau. Da er beim zweiten Lauf 8,21 Sekunden daneben liegt (bei 13,8 Kilometern!), reicht´s am Ende nur für Platz 5.

Sportlich endet die Veteranenrallye auch mit hervorragenden Ergebnissen der heimischen Teilnehmer. Ulrich Harte(Ibbenbüren) beendet auf seiner Nimbus Luxus die Rallye auf dem 14. Gesamtplatz (Rang 2 in seiner Wertungsklasse) von den 305 Fahrzeugen, die in Wertung ins Ziel kommen. Direkt dahinter liegt Bernhard König (Laggenbeck) mit seiner Standard Rekord. Er fährt den Klassensieg ein. Auch Albert Teeken (Mettingen) auf einem D-Rad R04 mit Rang 28. (5. Klassenplatz) und Georg Schräder (Ibbenbüren) auf Standard Rekord mit Platz 47 (6.) können mit dem Ausgang der Rallye überaus zufrieden sein. Die weiteren Platzierungen: 62. (9. in der Klasse) Oliver Maug, Laggenbeck, Alba Stettin-Möhringen R; 76. (5.) Dr. Knut Hornig, Ladbergen, Terrot HST; 110. (14.) Wolfgang Dinter, Ibbenbüren, Standard;  130. (3.) Olaf Brönstrup, Ibbenbüren, BMW R75 Wehrmacht; 163. (16.) Klaus Hassels, Greven, Terrot HT; 222. (15.) Markus Grafe, Westerkappeln, Wanderer; 239. (37.) Paul Knapp, Ibbenbüren, NSU OSL; 252. (40.) Thorsten Körte, Ibbenbüren, Miele K20; 277. (40.) Reinhard Lindemann, Ladbergen, Wanderer.                                           Gregor Mausolf